Aushärten
Das wichtigste Wärmebehandlungsverfahren, das Aushärten, ermöglicht sowohl eine Steigerung der 0,2%-Dehngrenze, der Festigkeit als auch der Härte bestimmter Al-Gusslegierungen (siehe Tabelle).
Anders als bei der Kaltverfestigung sind die Einbußen der Dehnung verhältnismäßig klein.
Das bedeutendste Aushärteverfahren ist das Warmaushärten. Warmausgehärtete Legierungen erhalten in ihrer Kurzbezeichnung den Zusatz „wa“ (z. B. AlSi10Mg wa). Zur Warmaushärtung geeignete Legierungen enthalten in der Regel die Legierungselemente Si plus Mg oder Cu plus Ti.
Das Verfahren des Warmaushärtens geschieht in drei Phasen:
- Lösungsglühen (mehrstündiges Glühen bei Glühtemperatur)
- Abschrecken (rasches Abkühlen in Wasser auf 40–50°C)
- Warmauslagern (mehrstündiges Glühen bei ca. 155–170°C)
Durch den Prozess des Warmaushärtens erreicht man, je nach Legierung und Wandstärken Härtewerte von 90–110 KB.
Bei Lösungsglühen werden die aushärtenden Legierungsbestandteile vollständig in Lösung gebracht. Das Abschrecken fixiert diesen Zustand und erst beim Warmauslagern setzt durch langsames Ausscheiden der gelösten Bestandteile eine Zunahme der Festigkeit und Härte ein. Es werden beim Warmauslagern zusätzlich die Eigenspannungen des Gussstückes teilweise abgebaut.